Rückschau 1999: Online-Redaktion am Start

Es gab eine Zeit, da war online noch nichts perfekt und Onlineredaktion brandneu. Albern, lähmend und überflüssig  leider der dumme Zwist, wer die*der besser*e Redakteur*in sei, Print- oder Online.

Mittlerweile ist diese Fragestellung obsolet. Das eine geht ohne das andere nicht mehr und der Printmensch ist mitunter ganz zufrieden, wenn er nicht zu sehr in die heute ziemlich anspruchsvolle Onlinekommunikation eingebunden ist.

Ich nutze die Gelegenheit für eine kleine Geschichte aus dem Nähkästchen.

1999 launchte die Firma S&L MovieData Online die Webseite www.kino.de. Diese bot ein interaktives, bundesweites Kinoprogramm (Filme und Häuser) sowie kurze Infos zu Filmstarts. Die Seite wurde bereits seit 1996 entwickelt und nun sollten Technik und Redaktion ausgebaut werden. So kam auch ich an Bord.

Die Redaktion baute die Inhalte aus, die Technik optimierte. Wir entwickelten inhaltliche Richtlinien und erstellten Kurzinhalte, die, mit Plakatmotiv und Cast & Credits versehen, online gingen. Die Datenbank wuchs schnell. Dazu erstellten wir Künstlerportraits, News und Artikel. Im Dezember 2000 wurde mir die Redaktionsleitung übertragen.

Artikel Onlineredaktion: kino.de Sektion Film

Wir erstellten jetzt tägliche News, Stories, Portraits und Specials und füllten weiter die Filmdatenbank. In Handarbeit, wie sich das gehört: Recherchieren, übersetzen, verfassen, redigieren, Datenkontrolle, Schlussredaktion. Unseren Content, der – einmal hergestellt – automatisch gestreut werden konnte, teilten wir mit Partnern wie t-online und RTL. Die Zugriffszahlen (Page-Impressions) wuchsen stetig.

Durch die Einführung des kino.de-Forums als wichtiges Tool zur Userbindung, etablierte sich eine wachsende, lebhafte Gemeinde von Kinofreunden. Wir kamen mitunter gar nicht so schnell nach, Filme (die nicht mehr im Kino liefen) nach Wunsch in die Datenbank zu stellen, damit unsere User dazu Kritiken und Meinungen posten konnten. Neben vielen Themen rund um den Film etablierte sich bald auch ein „privates“ Board, in dem man sich nach Lust und Laune einfach mal melden konnte und mit Forumsfreunden austauschen.

Da ging es ums Wetter, was es zum Frühstück gab oder – ich werde es nie vergessen – um den Schock, den die Anschläge vom 11. September 2001 bei unseren Usern persönlich ausgelöst haben.

In Echtzeitberichten. Heute läuft das über Facebook und Twitter.

Background: Artikel Onlineredaktion

Das ist die kino.de heute.


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